Am Dienstag, den 27.4.21 war es so weit:
Die Ameisen zogen bei uns ein.
Das war eine Aufregung, wahrscheinlich nicht nur bei uns 😊
Bei der Abholung und dem Aufbau des Formicariums haben wir Unterstützung von zwei Vätern bekommen. In einer kleinen Gruppe bauten wir in aller Ruhe, mit hoher Konzentration die drei Kammern für das Futter, den Pilz und den Abfall auf. Alles wurde dann noch mit Rohren verbunden, damit die Ameisen gut mit den geschnittenen Blättern zum Pilz kommen und von dort ihren Müll wegtragen können.
Der große Moment war das Einsetzen des Pilzes in die Arena. Dabei krabbelten ein paar Ameisen neugierig herum. Das war schon ein wenig ungewohnt für uns…
Danach warteten wir ganz gespannt, ob sie das Formicarium annehmen würden. Aber schon am nächsten Morgen sahen wir sie munter die Brombeerblätter in der Futterkammer hochklettern und mit ihren scharfen Mandibeln Stücke abschneiden. Mit diesen auf dem Rücken liefen sie durch das Rohr zum Pilz, um ihn zu füttern. Dort wohnt die Königin und legt die Eier. Gefüttert wird sie dort von den Arbeiterinnen. Auch die Eier. Larven und Puppen findet man dort. Der Pilz ist noch mit einer durchsichtigen Dose abgedeckt, damit das Klima stimmt. Später, wenn er groß ist, kann man ihn dann ohne Abdeckung lassen. Was die Ameisen nicht brauchen, Reste vom Pilz oder alte Blätter, das bringen sie in die Abfallkammer. Nach einer Weile kann man diese Masse herausnehmen und als Blumendünger verwenden. Ganz schön schlau, diese kleinen, flinken Tierchen!
Die letzten Tage saßen wir mit Lupen vor dem Formicarium und beobachteten die Ameisen. Was man da alles sehen kann! Einige Kinder haben sich schon Beobachtungstagebücher genäht.
Besuch hatten wir auch schon. Einige neugierige Menschen kamen vorbei und staunten über unsere Ameisenanlage.
Vielen Dank an den Förderverein der Montessori Oberschule, der uns dieses Projekt möglich gemacht hat.
Acromyrmex Octospinosus!
Das ist kein Zauberspruch, obwohl es sich so anhört.
So heißen die Blattschneiderameisen auf lateinisch.